Wie du durch Traumaverständnis dein Leben verbessern kannst
- Sarah Zelmanovics
- 24. Jan.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 4. Feb.
In diesem Beitrag gebe ich einen kurzen Einblick in die verschiedenen Arten von Traumata. Wissen ist Macht, und das Verständnis dieser Thematik ist der erste Schritt, um dein Leben zu verbessern und mehr emotionale Freiheit zu erlangen.
Erfahre, welche Traumata es gibt und wie sie unser aller Leben beeinflussen können.
Schocktrauma (Akutes Trauma)
Zu schnell, zu viel, zu plötzlich. Ein Schocktrauma ist das Ergebnis eines plötzlichen, unerwarteten und extrem belastenden Ereignisses. Solche Ereignisse können überwältigende Angst und Hilflosigkeit hervorrufen.
Beispiele für Schocktrauma:
Schwere Unfälle: Verkehrsunfälle oder Arbeitsunfälle
Naturkatastrophen: Erdbeben oder Überschwemmungen
Gewalterfahrungen: Überfälle, körperliche Angriffe oder Zeuge von Gewalt
Plötzliche Verluste: Unerwarteter Tod oder Trennung eines nahestehenden Menschen
Erhalt einer Krankheitsdiagnose
Schocktrauma kann sofortige und lang anhaltende Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit haben. Betroffene können Flashbacks, Albträume, intensive Angst, Vermeidungsverhalten und körperliche Beschwerden erleben. Es ist wichtig, frühzeitig professionelle Unterstützung zu suchen, um die Trauma-Bewältigung zu erleichtern und langfristige Auswirkungen zu minimieren.
Entwicklungstrauma
Ein Entwicklungs- bzw. Kindheitstrauma bezeichnet traumatische Erlebnisse, die während der frühen Kindheit oder Jugend auftreten und tiefgreifende Auswirkungen auf die emotionale, psychische und physische Entwicklung des Kindes haben können.
Mangelnde Fürsorge, Mädchen allein draußen mit Kuscheltier

Diese stammen aus verschiedenen Quellen, darunter:
Körperlicher, emotionaler oder sexueller Missbrauch durch eine vertraute Person
Mangelnde Fürsorge, Aufmerksamkeit und emotionale Unterstützung durch Bezugspersonen
Anhaltende Schikanen oder Ausgrenzung durch Gleichaltrige
Der Tod eines Elternteils oder eines nahen Familienmitglieds
Beobachtung häuslicher Gewalt oder anderer traumatischer Ereignisse
Häufige Umzüge, wechselnde Pflegepersonen oder eine instabile häusliche Umgebung
Diese traumatischen Erfahrungen können das Vertrauen in andere Menschen, das Selbstwertgefühl und die Fähigkeit zur Selbstregulation beeinträchtigen. Sie können auch zu langfristigen psychischen Problemen wie Bindungsproblemen führen.
Generationsübergreifendes Trauma
Ein generationsübergreifendes Trauma bezieht sich auf die Weitergabe von Traumata von einer Generation zur nächsten. Dies geschieht, wenn traumatische Erlebnisse, die von einer Generation erlebt wurden, unbewusst oder bewusst auf nachfolgende Generationen übertragen werden.
Diese Weitergabe kann durch verschiedene Mechanismen erfolgen:
Eltern, die traumatische Erfahrungen gemacht haben, zeigen oft Verhaltensweisen oder emotionale Reaktionen, die durch das Trauma geprägt sind. Diese können sich auf ihre Kinder auswirken.
Traumatisierte Eltern können Schwierigkeiten haben, emotionale Nähe und Sicherheit zu bieten, was die emotionale Entwicklung der Kinder beeinträchtigen kann.
Die Erzählungen und ungesagten Geschichten über traumatische Ereignisse innerhalb der Familie können Angst und Unsicherheit bei den Nachkommen hervorrufen.
Studien zeigen, dass traumatische Erfahrungen physische Veränderungen in der DNA hervorrufen können, die an nachfolgende Generationen weitergegeben werden.
Das Verständnis von generationsübergreifendem Trauma ist wichtig, um die tiefgreifenden Auswirkungen auf Familien und Gemeinschaften zu erkennen und Ansätze zur Bewältigung zu finden.
Sekundärtrauma (Mitgefühlsermüdung)
Ein Sekundärtrauma tritt auf, wenn Menschen durch das Miterleben oder Hören von traumatischen Erlebnissen anderer selbst traumatisiert werden. Dies betrifft häufig Berufsgruppen wie Polizei, Feuerwehr, medizinisches Personal oder Pflegekräfte, die regelmäßig mit den traumatischen Erfahrungen anderer Menschen konfrontiert sind.
Menschen mit Sekundärtrauma können ähnliche Anzeichen wie direkt Betroffene zeigen, einschließlich:
Flashbacks und Albträume
Intensive Angst oder Panikattacken
Emotionale Erschöpfung und Rückzug
Schlafstörungen und Konzentrationsprobleme
Körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Magenprobleme
Die Bewältigung eines Sekundärtraumas erfordert Selbstfürsorge, professionelle Unterstützung und Strategien zur Stressbewältigung, um die Auswirkungen zu mindern und die eigene Gesundheit zu schützen.
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Soziales Trauma (Kollektives Trauma)
Ein soziales Trauma entsteht durch traumatische Ereignisse, die eine ganze Gemeinschaft, Gesellschaft oder soziale Gruppe betreffen. Diese Art von Trauma kann tiefgreifende Veränderungen in sozialen Strukturen und Verhaltensweisen hervorrufen.
Beispiele für soziales Trauma sind:
Ereignisse wie Erdbeben oder Überschwemmungen, die Gemeinschaften zerstören und großen Verlust und Leiden verursachen
Gesundheitskrisen wie COVID-19, die weitreichende Auswirkungen auf das soziale Leben und das Gemeinschaftsgefühl haben
Kriege, Gewalt und Zerstörung, die ganze Bevölkerungen traumatisieren und soziale Netzwerke zerstören
Wirtschaftliche Krisen, finanzielle Unsicherheit und Armut, die soziale Bindungen und Gemeinschaften belasten
Soziales Trauma kann das Gefühl der Zugehörigkeit und Sicherheit beeinträchtigen und das Vertrauen in soziale Institutionen und andere Menschen erschüttern. Es kann dazu führen, dass sich Menschen isoliert, ausgeschlossen und allein fühlen. Die Bewältigung von sozialem Trauma erfordert gemeinschaftliche Anstrengungen, Unterstützung und das Wiederaufbauen von sozialen Netzwerken und Strukturen.
Unterstützung zu einem ausgeglichenen Leben
Durch diesen ersten Einblick in die verschiedenen Arten von Traumata gewinnen wir wertvolle Erkenntnisse, die uns helfen, sowohl auf uns selbst als auch auf andere besser Acht zu geben. So können wir traumatische Erfahrungen bewältigen und den Weg zu einem erfüllteren und ausgeglicheneren Leben einschlagen.
Bitte beachte, dass traumasensibles Coaching keine Traumatherapie ersetzt. Solltest du Unterstützung benötigen oder Fragen zu diesem Thema haben, stehe ich dir gerne in persönlichen Beratungsgesprächen zur Seite.
Achtsam. Traumasensibel. Wertschätzend.
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